Bunträume

Montag, 26. März 2012

Mit Familien wachsen

Als ich zur PiklerSpielraum Tagung nach Salzburg fuhr, tat ich dies hauptsächlich aus der Motivation heraus, irgendwann einmal eigene Spielräume zu leiten. Doch dafür gab ich mir selbst noch Zeit. Mein momentaner Fokus liegt auf der Familienbegleitung. So hatte ich nicht erwartet, wie sehr mich diese Tagung nicht nur unterstützen und bereichern, sondern auch unglaublich berühren würde.

Direkt am Freitag begann das Wochenende mit einem Vortrag von Anna Tardos, der Tochter Emmi Piklers, zum Thema "Familien begleiten in Eltern Kind Gruppen"

Als erstes stellte sie die Frage: "Sollen/Müssen/Dürfen wir Eltern begleiten?"
Die vermehrt auftretenden Schrei- oder Schlafambulanzen, das vermehrte Aufsuchen von Therapeuten oder Pädagogen seitens der Eltern, beantwortet diese Frage allein schon. Hinzu kommen die unzähligen unterschiedlichen Fachmeinungen, zwischen denen sich Eltern einfach nicht mehr auskennen. Kinderärzte, Hebammen, Therapeuten - sie alle reden wirr auf die Eltern ein. Aber sie alle leben einen großen Unterschied zur eigentlichen Familienbegleitung - sie kennen die Familie oft nur wenig, versuchen zu wenig zu verstehen, sondern eher, ihre Fachmeinung loszuwerden.
Daher ist es klar: Familienbegleitung ist notwendig und gefragter denn je. Das macht es nicht zu einer Marktlücke, mit der man versuchen sollte, sein Geld zu verdienen. Vielmehr sollten wir uns bewusst sein, welch verantwortungsvollen und sensiblen Job wir gewählt haben. Aber wie können wir den nicht nur ausüben, sondern dabei hilfreich und bereichernd sein? 

Schon Emmi Pikler hat sich mit dieser Frage befasst. Sie war jahrelang private Kinderärztin und hat Familien auch über die medizinischen Anliegen hinaus begleitet. Die wenigsten wissen das, weshalb sie oft als "die mit dem Kinderheim" abgestempelt wird, die angeblich eine Pädagogik entwickelt hat, unter der ihr Heim gut und einfach läuft. Dabei hat sie so viel mehr getan. Vieles davon wird in dem Blog hier noch auftauchen.
Emmi Pikler hat sich nicht nur gefragt "Wie kann ein Kind sein?" sondern auch "Wie sind Kinder?" Sie hat also vor allem die Kinder beobachtet und in ihnen gelesen. Dann hat sie mit den Eltern gearbeitet, sie begleitet. 
Natürlich hat sie damals recht kämpferisch und dogmatisch gearbeitet. Das bestätigt heute sogar ihre Tochter Anna Tardos. Anna hat in ihrem Vortrag eindringlich betont, dass wir nicht missionarisch sein dürfen. Dass wir Eltern nicht verschrecken sollen, indem wir dreimalklug und weise den Eltern vermitteln, dass sie bisher alles falsch gemacht haben. Vielmehr kommt es darauf an, die Eltern zu verstehen und zu kennen. Denn sie haben ihre eigene Geschichte, ihren kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund. Wir müssen ihre Motivation kennen, ihre Persönlichkeit. 

Vor allem aber - und das ist wohl fast noch wesentlicher - dürfen wir Lösungen nur anbieten. Nicht aufzwängen. Und nicht einmischen. Wie können keine Familie beraten, unterstützen und begleiten, die nicht von sich aus zu uns kommt und uns fragt. Wo keine Frage ist, können wir nichts tun.

Am Heimweg im Zug habe ich eine Mutter gesehen, die ihr Kind, das noch nicht gehen konnte, an den Händen geführt hat. Den Gang rauf und runter. Natürlich tut es mir irgendwo weh, das zu sehen. Aber dabei das Lächeln der Mutter und die Zweisamkeit der beiden. Eine Harmonie, die man nicht zerstören darf. Also habe ich sie angelächelt und bin vorbeigegangen.

Was genau können wir aber tun als Familienbegleiterin? Anna Tardos sagt - wir können mit den Kindern arbeiten. Mit den Kindern reden, sie beobachten, auf sie eingehen. Wenn wir den Eltern quasi "vormachen", wie wir Probleme lösen können, geben wir die Möglichkeit nachzuahmen. Ohne dabei zu bewerten oder zu belehren. Ein Angebot.
Und - und das hat mich besonders beeindruckt - können wir Eltern aufzeigen, was ihre Kinder können, was sie tun. Damit wertschätzen wir nicht nur das Kind, sondern vor allem auch die Eltern. Und das ist es, was es oft braucht. Eine kleine Anerkennung. Eine wertschätzende Geste.
In einem Spielraum können wir das natürlich noch viel einfacher. Wir erleben das Kind dabei im Spiel, in Konflikten mit anderen Kindern und ganz bei sich. Wir können so viel mehr über die Familie erfahren. Und "vorbildlich" arbeiten. Ein Grund, warum ich die Familienbegleitung mit der Spielraumleitung kombinieren möchte.


Aafke, eine Niederländerin, die ich auf der Tagung kennenlernte, erzählte mir, dass sie Anna Tardos vor Jahren in Ungarn kennengelernt hat und Seminare bei ihr besucht hat. Dass Anna damals noch ebenso dogmatisch und missionarisch war, wie ihre Mutter. Dass sie gelehrt hat, was richtig und was falsch ist. Was Pikler und was nicht. 
Und wie sehr sie sich nun gewandelt hat, wenn sie davon spricht, dass wir uns nicht einmischen dürfen. Die Piklerpädagogik nicht als das Heiligtum vermitteln.

Es gehört also zu einer guten Familienbegleiterin auch, dass wir mitwachsen mit unserer Berufung. Dass wir Meinungen ändern und dies akzeptieren können. Mit offenem Herz und wachsamem Geist. Ehrlich und Achtsam.

Ich danke Anna für diesen wundervollen und sehr lebhaften Vortrag. Für diese offene Einsicht in die Welt der Familienbegleitung. Und freue mich auf die Herausforderungen, die mir auf meinem Weg begegnen werden.
Ich danke aber auch Emmi Pikler. Sie hat so viel erforscht und erfahren, weitergegeben und (wenn auch dogmatisch) gelehrt, dass es mir heute noch möglich ist, mehr davon zu erfahren und zu diskutieren. Mit vielen Ansätzen ihrer Erkenntnisse im Hinterkopf werde ich arbeiten. Weil ich sie für wertvoll halte. Nicht nur für das Kind, sondern für die ganze Familie. Warum, dazu werde ich im einzelnen noch berichten auf dieser Seite. Wenn es um Bindung und Beziehung geht, um liebevolle Pflege, um freie (Bewegungs)Entwicklung. Um die Vorbereitung auf das Kind vor der Geburt. Um Problembewältigung danach. Und so vieles mehr. 

Diese Arbeit ist nicht nur verantwortungsvoll und sehr sensibel. Sie ist so reich und berührend. Ein wundervoller Weg, der vor mir liegt. Danke!

Mittwoch, 21. März 2012

vorgeburtliche Erziehung

Viele glauben ja, dass Kindererziehung ungefähr mit dem 1. Geburtstag beginnt. Wenn das Kind den eigenen Willen entwickelt, mehr und mehr austestet, die sogenannte Trotzphase anläuft. Und ja, das erste Jahr ist geprägt vom Stillen, Kennenlernen, Schlafmangel und all den Phasen und Schüben, die die (senso)motorische Entwicklung ausmachen.
Aber Erziehung beginnt meiner Meinung nach viel früher. Nämlich in der Schwangerschaft.





Natürlich heißt das nicht, dass wir, sobald unser Kind laut den entwicklungsbilogischen Aussagen unsere Stimme im Mutterleib vernimmt, ihm Regeln und Grenzen eintrichtern. Es bedeutet viel mehr die Auseinandersetzung mit dem, was auf uns zukommt. Als zukünftige Eltern. Aber auch als Mensch. Als (Ehe)partnerIn. Als Frau. Als Mann.
Nun kann ich in einer Schwangerschaft zwar keine Situationen wirklich realitätsgetreu durchspielen oder planen - und das soll ich auch gar nicht - aber ich kann mir überlegen, was mir wirklich wichtig ist. Für mich und mein Kind. Ich kann mir eine Basis schaffen, auf der ich sicher und geerdet stehe, wenn meine Welt sich wandelt. Und das wird sie.

Und wenn ich als schwangere Frau dies mit meinem Partner gemeinsam mache und die Hintergründe seiner Erziehung mit denen meiner auf den Tisch lege, um daraus einen gemeinsamen Weg zu stricken, habe ich damit Arbeit und Überlegungen geleistet, die mir später sowieso blühen. Nur bin ich dann vielleicht gerade übermüdet, genervt und frustriert.

Aus welchen Gründen und wie auch immer wir unsere Partner kennengelernt, behalten und als Vater bzw. Mutter unserer Kinder gewählt haben, ist für die nächste Zeit nebensächlich. Denn sicher ist, dass wir alle aus unterschiedlichen Kreisen, Traditionen und Kulturen kommen. Diese haben uns unwillkürlich geprägt und wir stehen nun davor, sie bewusst oder unbewusst weiterzugeben - an unsere Kinder. Es ist also besonders hilfreich zu überlegen: Was will ich weitergeben? Und was auf keinen Fall? Und oben drauf zu fragen: Warum das ja und das nicht?
Dabei erfahren wir auch Dinge über unsere/n Partner/in, die essentiell sein werden für die gemeinsame Begleitung unserer Kinder ins Leben.

Die Auseinandersetzung mit unserer Kindheit kommt als Mutter oder Vater früher oder später sowieso. Je eher ich mich ihr stelle, umso stärker kann ich ihr begegnen. Denn Stärke ist es, was es braucht dazu. Und Offenheit für Veränderung. Veränderung in mir und in meinem Leben. Veränderung, die ich zulasse und dankbar annehme.

Grundsätzlich ziehe ich dem Wort Erziehung das Wort Begleitung vor. Denn unter Erziehung verstehen wir allzu häufig das Zurechtzupfen unserer Kinder, damit sie einem Bild, das die Gesellschaft von ihnen hat, entsprechen. Oder auch nicht. Viel wichtiger ist es meiner Meinung nach jedoch, dass wir einen gemeinsamen Weg mit unseren Kindern finden und gehen. Ihnen Dinge vorleben, statt sie zu vermitteln und an den Stellen, an denen sie nicht weiterwissen, hilfrechend unterstützen. Begleiten heißt nicht, den Weg vorzugeben, sondern auch einmal vom Kind geleitet abzubiegen, und neues zu erfahren. Wenn wir uns all dessen bewusst sind, ist es zwar noch lange nicht alles immer einfach, aber klarer und etwas leichtfüssiger.


In meiner Begleitung werdender Eltern werde ich Euch darauf sensibilisieren. Damit ihr gemeinsam wachsen könnt. Gemeinsam vor allem eins werdet - eine Familie.

Samstag, 17. März 2012

Selbst ständig selbständig.

Die letzten 2 Tage habe ich mich berieseln lassen zum Thema "Start in die Selbständigkeit". Werbung. Gewerberechtliches. Steuern. Versicherungen.
Klingt trocken. Dennoch bin ich jetzt motivierter als je zuvor.





Denn was mich von all dem, was ich gehört habe, am meisten inspiriert hat, war der Spruch: "Selbständig besteht aus selbst und ständig." Das Übliche - als Unternehmer bist Du immer aktiv und das hauptsächlich auf Dich allein gestellt. Aber wo genau liegt da bei mir der Unterschied zu jetzt?

Seitdem ich schwanger war beschäftigte ich mich fast ausschließlich mit den Themen Kinder, Familie, Entwicklung, Pädagogik, Beziehung, Erziehung, Bindung etc. Alles, was dazugehört, sauge ich auf wie ein Schwamm. Meine Kurse und Ausbildungen absolviere ich mit unglaublicher Begeisterung, in Begegnungen mit Kindern und Familien spüre ich meine empathische neue Sichtweise auf Dinge und Situationen, die mir vorher fremd waren. Meine Ideen und Konzepte für alles, was ich vorhabe, reichen, um die nächsten Jahre zu erfüllen. Zumindest zeitlich und thematisch. Das mit den Finanzen, ist eine andere Frage. Aber was ich seitdem mache, ist mir ständig selbst neues Wissen anzueignen und zu überlegen, wie ich es weitergeben kann. Wie ich Eltern und Kinder auf ihren spannenden Wegen begleiten und lächelnd beiseite stehen kann. Seit nun mehr zwei Jahren bin ich also selbständig. Und verdiene rein finanziell gesehen nichts dabei.

Die Finanzen. Sie sind es wohl, die mich momentan bremsen. Mit einem Kind ist man vorsichtiger. Mit einem Wohnprojekt noch mehr. Aber ohne Risiko, ohne den ersten Schritt in die richtige Richtung, geht es nicht. Warte ich bis wir im Wohnprojekt eingezogen sind, findet sich danach ein anderer Grund, die Füße noch auf dem Teppich zu halten.
Nein, was es braucht ist ein Los! Eine Startklappe. Der letzte Push. Und hier verlasse ich mich. Ich verlasse mich auf das Gefühl, dass mir bisher in meinem Leben IMMER gesagt hat, wann es soweit ist. Es hat mir gesagt, wann ich das eine Studium endlich schmeißen soll, um das nächste zu starten. Ob und wann ich ins Ausland gehen soll und wann zurück. Wann ich einen job wechseln soll und wann ein Kind bekommen. Geplant habe ich nie wirklich lange. Nie weit im Voraus. Es war irgendwann da, das Gefühl. Und dann ging nichts mehr anders, als ihm zu folgen.
Natürlich hat es mich im Leben 1.0 nicht dahingebracht, wo ich hinwollte. Aber es hat mich ja dennoch auf den Weg gebracht, der mich nun ins Leben 2.0 führt. Und es hat mich bei all dem zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Dieser motivierten, kompetenten und weitsichtigen Person, die so viele Ideen in ihrem Kopf trägt und festhält, dass dieser zu explodieren droht.

Aber nicht mehr lange. Denn es ist im Anmarsch. Dieses Gefühl. Nur so, wie ich meinem Sohn nicht das Laufen beibringen konnte, kann ich diesem Gefühl jetzt nicht die Hälfte des Weges ersparen. Es muss den Weg selber gehen, erst dann ist es bereit. Und dann bin ich es auch.

Dienstag, 13. März 2012

Alles eso oder was ?

Ich bin keine wirkliche Esotante. Ich kenne mich wenig mit Kartenlegen, Aromaölen oder Geisterplauderei aus. Im Laufe der letzten Jahre habe ich jedoch mehr und mehr Faszination an Dingen gefunden, die einige wohl nicht für "normal" oder "rational" halten würden. Das ist ok. Für normal wurde ich bisher selten gehalten in meinem Leben. Und das ist gut so.

Im letzten Modul ging es um das Thema Entspannung und wie man sie fördert bzw. unterstützt. Von Atemtechniken über Aromatherapie bis hin zu Bachblüten. Alles ziemliches Neuland für mich. Aber nicht nur das - ich hatte nicht einmal wirklich Lust, mich damit auseinanderzusetzen. Dem Thema Öle stehe ich sehr skeptisch gegenüber, was daran liegen könnte, dass ich so intensive Gerüche überhaupt nicht vertrage. Schon gar nicht die einschlägig beliebten wie Lavendel, Rose oder Vanille.
Das Thema Bachblüten hingegen hat mich dann nach einigem Einlesen etwas mehr interessiert und ich kann mir vorstellen, es zu vertiefen. Dass ich jedoch selbst durch Wiesen hüpfe und Blüten pflücke, bezweifle ich jedoch stark. Aber ich glaube eben fest daran, dass es mehr gibt, als nur Schulmedizin. Dennoch möchte ich diese nicht verteufeln.

Ich denke es ist normal, wenn man Mutter wird, dass man sich mit Alternativen zum Alltäglichen und Allgegenwärtigen befasst. Ich hatte das auch vor. Einen Homöopathiekurs wollte ich nach der Geburt ganz und gar belegen und meinem Kind klassische Medikamente aus der Schulmedizin weitesgehend ersparen. Tja, dann kam die Diagnose Herzfehler und ich verabreichte Medikamente, die nicht nur eine leichte Entzündung oder Erkältung heilen sollten, sondern die den Blutdruck senkten und das Blut entwässerten. Medikamtente, deren Namen ich wohl mein Leben nicht vergessen werde. Die Homöopathie war nebensächlich, denn auf sie konnte und wollte ich nun wirklich nicht zählen. Stattdessen war und bin ich der Schulmedizin dankbar. Denn sie hat uns Leben gegeben. Lebenswertes Leben.

Ich werde also in meiner Arbeit weder das eine, noch das andere stark befürworten. Denn so, wie ich gelernt habe, dass die Schulmedizin nicht nur mit der Pharmaindustrie unter einer Decke steckt und Menschen verängstigt, so habe ich auch gelernt, dass es mehr gibt, als das, was wir sehen und hören. Dass es ein Inneres gibt, dass so belebt ist und so dominant, dass es Sinn macht, hineinzuhören in den eigenen Körper, und Kontakt aufzunehmen mit all dem, was dort "arbeitet".

Während der Gesprächsabende bei unserer Spielraumleiterin habe ich schon öfter gelernt, das vieles von dem, was wir tun oder sagen, nicht von uns JETZT kommt, sondern von Verhaltensmustern und Schemen, die uns anerzogen und antrainiert wurden. Und von Emotionen, die ganz tief verankert schlummern, aber denen wir teilweise erlauben, an die Oberfläche zu schießen und die Führung zu übernehmen. So ging (oder geht) es mir mit meiner Wut.
Ich wusste schon immer, dass sie sehr stark ist und wenn sie hervortritt, schnell die Kontrolle übernimmt. Als Kind war ich der Sturkopf der Familie, wurde "liebevoll" Bohrmaschine genannt, als Teenager galt ich als extrem bockig oder eigensinnig.
Ein Kind treibt einen schnell an seine Grenzen und kitzelt diese - und gerade diese negativen - Emotionen hervor. Mein Kind tut das eben mit meiner Wut und was passiert, ist, dass ich AUSFLIPPE. Ich schreie oder schmeiße etws durch den Raum (Was gut ist, wenn ich es tue, weil er etwas wirft, von dem ich nicht möchte, dass er es wirft). Ich stürme hinaus und knalle Türen. Mein Kind erschreckt und schreit. Nichts davon ist gut. Jedenfalls nicht in diesem Ausmaß.

Was also tun? Dem Kind erklären, dass meine Grenzen schnell mit so einem Wutanfall verbunden sind, und dass er bitte aufhören möge? Wenn das funktionieren würde, wären einige Eltern weniger verzweifelt. Was unsere Spielraumleiterin Brigitte mit mir getan hat, war mir erst unglaublich suspekt. Umso mehr hat mich die Wirkung beeindruckt.

Ich sollte das Gefühl beschreiben. Ihm Form und Farbe geben. Und dann versuchen, ihm einen Platz, einen Raum in mir zu geben. Und während ich mich anfangs noch etwas sträubte, sprudelte es schon aus mir heraus. Dieses tiefe kräftige rote Ding, was da eckig und kantig in mir "wütet" und viel zu groß ist, um ihm in meinem Körper Raum zu geben. Also bat sie mich, es irgendwo im Raum zu platzieren. An der gegenüberliegenden Wand, schien mir gut. Nur weit genug weg. Dann sagte sie, ich solle mir vorstellen, wie es da also steht und Augen hat. Ein Gesicht. In diese Augen sollte ich nun tief hineinblicken. Und bevor ich denken konnte "Was für ein Blödsinn." übermannte mich alles andere. Ich brach in Tränen aus. Ich schaute diesem riesigen roten entstellt kantigen Monster in seine riesigen hängenden Augen und dachte "Komm zurück. Du bist ein Teil von mir. Lass mich nicht allein." Und in Gedanken fiel ich diesem Monster um den Hals und hielt es ganz ganz fest. Aber ich sagte ihm auch (mit Brigittes Hilfe), dass es keine Berechtigung hat, die Führung zu übernehmen. Dass es ok ist, wenn es da ist. Aber dass es mich nicht außer gefecht setzen darf.
Und das werde ich ihm immer und immer wieder sagen. Wenn mir Spielzeugautos um die Ohren fliegen, ein drittes "Nein." aus unerklärlichen Gründen nicht als Nein bei meinem Sohn ankommt oder ich mich beim Wickeln durch meinen äußerst quirliges Kind mal wieder linkshändisch anstelle und mit Zeug beschmiert bin, was andere schnellstmöglich durch Kanalrohre jagen.
Du bist ein Teil von mir, liebes Monster. Aber nein, Du bist nicht ich.

Und wer das nun für esoterischen Quatsch hält, der kann das selber mal probieren. Und wer es dann immernoch für esoterischen Quatsch hält, hat eben seine Art, mit seinen Monstern und Drachen zu leben.

Verzeiht mir, wenn ich einiges von dieser Arbeit in meine mit einfließen lasse. Sagt mir, wenn es Euch zu viel wird. Denn ich bin keine Esotante. Aber ganz normal bin ich auch nicht.

Sonntag, 11. März 2012

Die Antwort steckt in Dir

Unlängst war ich bei einem Vortrag von Mag. Daniela Pichler-Bogner zum Thema "Einfühlsamer Umgang mit Wut und Aggression". Dazu werde ich noch ausführlicher berichten. Was mich an diesem Vortrag in meiner Rolle als angehende Familienbegleiterin besonders beeindruckt hat, war die letzte Stunde - die offen war für Fragen aus dem Publikum. Wie man sich bei der Thematik vorstellen kann, gab es davon einige.


Ich kenne Daniela aus meiner Pikler-Ausbildung, die sie leitet. Bereits dort habe ich ihre Art mit Fragestellungen umzugehen schon erfahren und schätzen gelernt. Bei ihr gibt es fast ausschließlich nie eine direkte Antwort. Was folgt sind Gegenfragen oder Bitten um nähere Erläuterungen und Beispiele. Dabei verstrickt sie nicht nur den/die Fragende/n in ein Gespäch, sondern begleitet ihn auf einem Weg sich selbst ihre/seine Frage zu beantworten. Dies macht sie so eindrucksvoll vorsichtig und wertfrei, lässt Raum für Gefühle und Zeit, bis alle Fragezeichen weggeschmolzen sind. Zumindest soweit, dass man mit dem Rest allein weiterarbeiten kann. Oder weiterdenken.

Beispiele:
Eine Mutter fragt, was sie tun kann, da ihre Tochter immer wieder nach dem Zähneputzen plötzlich Hunger hat (was sie - die Mutter - sichtlich nervt).
Daniela: "Geht es Ihnen nie so?"

Ein wenig die eigenen Hintergründe, die eigenen Gedanken herauskitzeln. Hinterfragen, was die eigentliche, wirkliche Frage ist. Nämlich "Ist das ok?" "Darf ich das zulassen?"

Eine Mutter erklärte, dass ihre Tochter immer wieder allein über die Straße gehen will, sie das aber nicht zulassen will. Ergebnis: Kind tobt. Was tun?
Daniela: "Was haben Sie denn bisher getan?"
Mutter: "Es ihr erklärt, dass ich das für gefährlich halte."
Daniela: "Und, wie hat sie reagiert?"


Ich möchte gar nicht weiter auf die Ergebnisse dieser Fragen eingehen, sondern einfach nur auf den Verlauf. Wie er einen Weg lenkt, der selbständig zur Antwort führt. Wieviel besser fühlen wir uns, wenn wir (durch Hilfe) unsere Fragen selbst beantworten können, als wenn uns jemand eine vorgefertigte Antwort präsentiert? Womöglich noch eine, die unsere Frage nicht gänzlich beantwortet oder die sich schlussendlich als "falsch" herausstellt? Das ist wohl auch noch ein großer Brocken, den ich für mich persönlich zu überwinden habe - meine vermeintlichen Ratschläge und Tips nicht immer gleich an den Mann/die Frau zu bringen, sondern erst einmal zu schauen, was das eigentliche Problem ist. Die eigentliche Frage. Die wiederum kennen wir oft selbst nicht. Wir haben ein Problem, stoßen irgendwo an und reden davon. Was aber ist die Frage, die dahintersteht? Wenn wir uns derer bewusst sind, sind wir oft schon einen großen Schritt weiter.
Brigitte Moser, bei der ich im Spielraum und Gesprächsabend bin, sagt am Anfang jedes Gesprächskreises immer: "Jede Frage, die in Euch auftaucht, taucht deshalb auf, weil die Antwort schon in Euch steckt."


Was für mich an diesem Abend schlussendlich besonders eindrucksvoll gezeigt wurde, war, dass eben keine dieser Fragen einfach so beantwortet werden konnte. Dass es individuelle Situationen und Probleme waren, die einzeln beleuchtet werden mussten und für die es nur ganz spezifische Wege gab. Und so ist es doch im Zusammenhang mit Kindern und Familie. Egal wie viele Meinungen und Ratschläge wir uns einholen, wirklich helfen wird am Ende der, den wir uns aus all diesen selbst zusammengeschweißt haben.

Abgesehen davon hat dieser Abend wieder gezeigt, dass man diese Art von Gesprächsführung nicht aus dem Textbuch lernen kann. Man muss hinaus in die Praxis. Und deshalb darf ich keine unnötige Zeit verlieren. Und muss dranbleiben, an meinem Leben 2.0.

Freitag, 9. März 2012

Kind sein


Momentan komm ich ja nicht wirklich zum Lesen von Literatur oder Belletristik. Da liegen Skripte, Fachbücher und ein www. Nun bin ich aber krank. In die Badewanne lasse ich grundsätzlich nur Belletristik mit hinein. Aber selbst dabei ist mein Geist für Familien und Kinder wachsam und entdeckt diese wundervollen Zeilen von Thomas Mann.








"Und zwischen zwei Kriegen, unberührt und ruhevoll in den Falten seines Schürzenkleidchens und dem Gelock seines weichen Haares, spielt der kleine Johann im Garten am Springbrunnen oder auf dem "Altan", der eigens für ihn durch eine kleine Säulenestrade vom Vorplatz der zweiten Etage abgetrennt ist, die Spiele seiner 4 1/2 Jahre... Diese Spiele, deren Tiefsinn und Reiz kein Erwachsener mehr zu verstehen vermag, und zu denen nichts weiter nötig ist als drei Kieselsteine oder ein Stück Holz, das vielleicht eine Löwenzahnblüte als Helm trägt: vor allem aber die reine, starke, inbrünstige, keusche, noch ungestörte und uneingeschüchterte Phantasie jenes glücksseligen Alters, wo das Leben sich noch scheut, uns anzutasten, wo noch weder Pflicht noch Schuld Hand an uns zu legen wagt, wo wir sehen, hören, lachen, staunen und träumen dürfen, ohne daß noch die Welt Dienste von uns verlangt... wo die Ungeduld derer, die wir doch lieben möchten, uns noch nicht nach Anzeichen und ersten Beweisen quält, daß wir diese Dienste mit Tüchtigkeit werden leisten können..."
(Thomas Mann, Die Buddenbrooks)

Lasst die Kinder wieder mehr Kind sein!

Donnerstag, 8. März 2012

Zum Frauentag: Mehr Männer bitte !

Heute ist also Frauentag. In meiner Erinnerung sind das Primeln für Mama, die wir im Schulgartenunterricht selbst umgetopft haben. Ansonsten gebe ich diesem Tag ebensoviel Bedeutung wie dem Valentinstag, Muttertag oder Vatertag. Schlichtweg keine.









Wenn man im Social Media Dschungel unterwegs ist, kommt man jedoch nicht an Tweets, Blogs und Veranstaltungsmeldungen zum Thema FRAU vorbei. Und weil es nun schon so viel gibt davon, schlage ich mal wieder in die andere Kerbe und schreibe über Männer. Männer, die in der Welt der Familienbetreuung und -beratung und der Kinderbetreuung fehlen. Meine ich.

Früher hat mich die nichtvorhandene gender-Schreibweise nicht gestört. Heute fällt sie mir immer mehr auf und ich lese vor allem in meinen Skripten von der Familienbegleiterin, der Kindergärtnerin, der Assistentin. Und ich denke mir: nun gut, wahrscheinlich ist es wohl so, dass sowieso ausschließlich Frauen diese Ausbildungen machen. Leider. Und warum?

Im Pikler-Grundkurs sitzt neben 11 Frauen ein Mann, Im Montessorikurs sind es 3 Männer neben ca 30 Frauen. Im Familienbegleiterin - Kurs weiß ich es nicht, da es ein Fernkurs ist.

Das ist schade. Denn ich bin mir sicher, dass unsere Kinder von männlichen Pädagogen in Krippe und Kindergarten profitieren könnten. Sie strahlen anders aus, reden oft anders, spielen anders. sie sind ganz anders sensibilisiert, einfach anders gepolt. Im Umgang mit so vielen verschiedenen Individuen halte ich das für sehr wertvoll.

Aber vor allem auch in der Elternarbeit - egal ob vor oder nach der Geburt - sehe ich ein hohes Potential in Männern. Sie beleuchten Dinge oft von einer ganz anderen Seite, haben andere emotionale Erfahrungen. Für (werdende) Väter kann das unglaublich hilfreich sein. Aber auch für die werdende Mutter - zu lernen, Vertrauen in das väterliche Potential ihres Partners zu haben. 
Immer mehr Männer befassen sich aktiv mit dem Thema Schwangerschaft und Geburt. Sie sind live dabei und wollen sogar in Karenz. Sie lesen Bücher und beschäftigen sich mit der Erziehung.  Warum werden sie dabei (gemeinsam mit Frau und Kind) fast ausschließlich von Männern beraten und begleitet. Gerade als Gegenstück zur Hebamme, die sich ja nunmal auch aus biologischen Gründen eher mit der Frau befasst, wäre eine männliche Begleitung doch mehr als sinnvoll. Meine ich.

Ein Freund und zukünftiger Nachbar - Heinz Feldmann - ist einer der wenigen Männer auf weiter Flur. Er ist Männercoach und Väterexperte, berät Männer und Väter und leitet Männertreffs und Väterseminare. 

Auf dass es mehr Männer werden, in dieser (noch) so Frauen dominierten Branche. Alles Gute zum Frauentag!

Mittwoch, 7. März 2012

Damals und Heute

Vor kurzem hat Eltern.de einen kurzen Artikel online gestellt, in dem sie fachlich argumentiert haben, warum man ein Kind in den ersten Monaten nicht verwöhnen kann. Daraufhin gab es große Erleichterung bei vielen Familien. Hurra, ich darf mein Kind nach Bedarf stillen und Tragen und auf jedesWeinen sofort reagieren und mache damit genau alles richtig. Egal was die lieben Großeltern, Verwandten und Tanten der vorigen Generationen sagen.

Damit hat Eltern.de zwar wichtige und richtige Fakten auf den Tisch gelegt. Aber sie haben auch das Feuer zwischen den Generationen neu geschürt. Das ist kein Vorwurf. Das ist eine Feststellung. Denn was nun passiert, ist, dass viele Mütter weiter so handeln, wie es ihr Herz bestimmt. Das ist gut. Aber sobald nun wieder eine Frage, eine Meinung oder ein skeptischer Blick aus der vorigen Generation kommt, werden sie kontern. Und die Kluft weiten.

Genau da möchte ich schlichten. Die vorige Generation hat getan, was sie für richtig hielt. Zu ihrer Zeit, ihrem Wissenstand, ihrem Empfinden nach. Sie waren es gewohnt, dass deren Eltern und Großeltern ihnen Tips und Ratschläge geben, wie man mit Babies und Kindern umzugehen hat. Und haben sich darauf verlassen. Ohne Bücher, Mütterberatungen oder Internet. Und nun wollen sie dieses Wissen endlich ebenso weitergeben. Und tun das oft auf die Art und Weise, wie sie es selbst erlebt haben. Forsch und Streng. Das ist natürlich nicht immer gut und richtig, vor allem bei frischen Müttern, deren Hormone noch Achterbahn fahren. Wie reagiert man nun als Mutter angemessen auf Kommentare wie „Du wirst Dein Kind noch in die Schule tragen.“ oder „Ein Bub braucht eine kräftige Stimme.“ ?
Meine Meinung ist: am besten erst einmal gar nicht. Denn Antworten aus dem Affekt heraus sind oft unüberlegt und können verletzen. Alternativ kann man mit Ich-Sätzen klar vermitteln „Ich glaube aber, dass ihr/ihm das gut tun wird.“ Dann ist das nicht gleich eine „Ihr habt damals alles falsch gemacht“-Watschn. Denn das ist es oft, was wir vermitteln, wenn wir uns sofort verteidigen.

Es gibt natürlich Großeltern, die nach wie vor den Kopf schütteln, und nicht verstehen können, wie man ein Kind so „verhätscheln“ kann. Ich denke, diesen kann man dann einfach mal klar sagen „Ich weiß, Ihr könnt das nicht verstehen, aber ich habe meine Gründe dafür.“ Die Diskussion einfach im Keim ersticken. Denn diese Großeltern sind auch selten an Fakten und neuen Erkenntnissen interessiert. Dann gibt es die, die sich sogar beginnen dafür zu interessieren, warum heute etwas anders empfohlen und gemacht wird, als früher. Das sind die glücklichen Fälle.

Ich habe so ziemlich beides erlebt. Meine Eltern haben sicher vieles anders gemacht damals. Aber da meine Eltern geschieden sind, habe ich von zwei Seiten auch zwei verschiedene Meinungen gehört, wie ich selbst auf diese Welt begleitet wurde. Es verliert sich also vieles auch in der Zeit. Und wer weiß, vielleicht versteckt sich hinter so Sätzen wie „Das Kind muss doch was Gescheites essen!“ auch schnell die eigene Unsicherheit und Befürchtung, etwas „falsch“ gemacht zu haben. Daher plädiere ich für mehr Nachsicht und Respekt. Von beiden Seiten. Denn was ich hier nicht möchte, ist ausschließlich die ältere Generation in Schutz nehmen. Ich habe nur oft das Gefühl, dass sie sehr schnell verteufelt wird. Aus Gründen, ja, aber nicht immer fair.
Und das werde ich auch in meine Arbeit einfließen lassen. Sowohl die Sensibilisierung bei den frischen Eltern als auch bei den Großeltern. Weil ich glaube, so einige Probleme und Ärgernisse, die es einfach nicht braucht, im Vorfeld ausräumen zu können.

Was habt Ihr für Sprüche gehört von Verwandten und Bekannten, die Euch verärgert oder gar verletzt haben ? Wie habt Ihr reagiert ?

Sonntag, 4. März 2012

Einfach Mensch sein

Dieses Wochenende war eins für die Papiertonne. Zerknüllen, wegwerfen, vergessen. Die Herren Groß & Klein haben sich fiebernd durch die Tage geschoben. Und Nächte. Ein krankes Kind ist nie einfach, aber ohne Unterstützung von Herrn Groß stoße ich hier schnell an meine Grenzen.

Das ist nicht böse gemeint. Herr Klein ist weinerlich und anhänglich, weil es ihm nicht gut geht. Das verstehe ich voll und ganz. Er schläft wenig und schlecht und dafür kann er nichts. Dennoch wünsche ich mir an solchen Tagen oft nichts mehr als Ruhe und Schlaf - weil genau das Mangelware ist zu der Zeit. Und so werde ich auch irgendwann weinerlich. Auf meine Art. Ich jammere und bin frustriert, warum ALLES IMMER so mühsam sein muss. Dabei ist es das gar nicht IMMER ALLES. Nur eben jetzt gerade und da besonders. Und dann bin ich schnell mal einige Universen entfernt von dem, in dem ich eine perfekte Mutter bin.

Und wenn dann mal für einen Moment ALLES wieder in Ordnung ist, Herr Klein gegessen oder geschlafen hat, zufrieden spielt und ich die Supermama bin, frage ich mich, wie ich bitte Familien begleiten und unterstützen möchte, wenn ich doch selbst so schwanke.
Denn es sind ja nicht nur die Krankheitstage. Es sind auch die einfach nur schlechten, die man eben hat als Mensch. Als Frau. Als Mutter. Wenn das achtsame und kooperative Wickeln mal wieder nicht so funktioniert, gewaltfreie Kommunikation eine neue Definition erhält und umherfliegendes Spielzeug mich auf Palmen und Herrn Klein demzufolge aus der Fassung bringt. Wenn ich eben nicht perfekt bin.

Aber muss ich das denn? Muss ich wirklich all das, was ich als sinnvoll, hilfreich und unterstützend ansehe, selbst auch können und leben? Die Antwort ist glüklicherweise: Nein.

Denn wenn ich Eltern, die um meine Begleitung bitten, als diese allwissende Koriphäe begegne, ist das gefährlich. Was verzweifelte oder auch nur unsichere Eltern als letztes brauchen, ist das lebende Bild von dem, wonach sie streben. Was sie brauchen, ist Empathie.

Es ist hilfreicher zu erkennen, was genau in dieser Situation mit genau diesem Problem hilfreich sein KÖNNTE.. Ein paar Scheiben wischen und Klarheit schaffen. Türen öffnen, die neue Räume schaffen können, aber nicht müssen.
Das ist eine sehr feinfühlige Arbeit. Das wissen alle, die schon einmal gutgemeinte Ratschläge gegeben haben, die den gewünschten Effekt weit verfehlt haben. Stattdessen ist es oft hilfreicher, ein paar persönliche - menschliche - Erfahrungen hineinzustreuen. "Ich weiß, das ist nicht leicht" oder "Damit hatte ich auch meine Mühe."

Einfach ein Mensch sein, der ebenso NUR nach dieser elterlichen Perfektion strebt, die es so nicht gibt.