Heute ist also Frauentag. In meiner Erinnerung sind das Primeln für Mama, die wir im Schulgartenunterricht selbst umgetopft haben. Ansonsten gebe ich diesem Tag ebensoviel Bedeutung wie dem Valentinstag, Muttertag oder Vatertag. Schlichtweg keine.
Wenn man im Social Media Dschungel unterwegs ist, kommt man jedoch nicht an Tweets, Blogs und Veranstaltungsmeldungen zum Thema FRAU vorbei. Und weil es nun schon so viel gibt davon, schlage ich mal wieder in die andere Kerbe und schreibe über Männer. Männer, die in der Welt der Familienbetreuung und -beratung und der Kinderbetreuung fehlen. Meine ich.
Früher hat mich die nichtvorhandene gender-Schreibweise nicht gestört. Heute fällt sie mir immer mehr auf und ich lese vor allem in meinen Skripten von der Familienbegleiterin, der Kindergärtnerin, der Assistentin. Und ich denke mir: nun gut, wahrscheinlich ist es wohl so, dass sowieso ausschließlich Frauen diese Ausbildungen machen. Leider. Und warum?
Im Pikler-Grundkurs sitzt neben 11 Frauen ein Mann, Im Montessorikurs sind es 3 Männer neben ca 30 Frauen. Im Familienbegleiterin - Kurs weiß ich es nicht, da es ein Fernkurs ist.
Das ist schade. Denn ich bin mir sicher, dass unsere Kinder von männlichen Pädagogen in Krippe und Kindergarten profitieren könnten. Sie strahlen anders aus, reden oft anders, spielen anders. sie sind ganz anders sensibilisiert, einfach anders gepolt. Im Umgang mit so vielen verschiedenen Individuen halte ich das für sehr wertvoll.
Aber vor allem auch in der Elternarbeit - egal ob vor oder nach der Geburt - sehe ich ein hohes Potential in Männern. Sie beleuchten Dinge oft von einer ganz anderen Seite, haben andere emotionale Erfahrungen. Für (werdende) Väter kann das unglaublich hilfreich sein. Aber auch für die werdende Mutter - zu lernen, Vertrauen in das väterliche Potential ihres Partners zu haben.
Immer mehr Männer befassen sich aktiv mit dem Thema Schwangerschaft und Geburt. Sie sind live dabei und wollen sogar in Karenz. Sie lesen Bücher und beschäftigen sich mit der Erziehung. Warum werden sie dabei (gemeinsam mit Frau und Kind) fast ausschließlich von Männern beraten und begleitet. Gerade als Gegenstück zur Hebamme, die sich ja nunmal auch aus biologischen Gründen eher mit der Frau befasst, wäre eine männliche Begleitung doch mehr als sinnvoll. Meine ich.
Ein Freund und zukünftiger Nachbar - Heinz Feldmann - ist einer der wenigen Männer auf weiter Flur. Er ist Männercoach und Väterexperte, berät Männer und Väter und leitet Männertreffs und Väterseminare.
Auf dass es mehr Männer werden, in dieser (noch) so Frauen dominierten Branche. Alles Gute zum Frauentag!
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